Bundesweit ist 2021 zum deutsch-jüdischen Festjahr »#2021JLID - Jüdisches Leben in Deutschland« ausgerufen worden. Ausgangspunkt und früheste Quelle zum Judentum im deutschsprachigen Raum ist das von Kaiser Konstantin im Jahr 321 erlassene Dekret, das den Provinzhauptstädten im Römischen Imperium die Berufung von Juden in den Stadtrat und damit zu Verpflichtungen für das Stadtwesen erlaubte.
Die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe tragen mit zwölf Projekten und einem Förderschwerpunkt sowie dem Fest HAPPY SUKKOT XXL der LWL-Kulturstiftung die Idee des Festjahres in die Regionen, mit dem Ziel gemeinsam jüdischer Kultur und Kulturgeschichte die Bühne zu bereiten. Mit über 100 Veranstaltungen beteiligen sie sich am bundesweiten Programm zum Festjahr.
Initiiert wurde das Festjahr von dem Verein »321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.« in Köln, unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und die Stadt Köln fördern das Festjahr.
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Das MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln unmittelbar vor dem Rathaus der Stadt ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Kulturprojekt. Das Museum wird mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel einige der bedeutendsten archäologischen Funde zur 2000jährigen Geschichte der Stadt Köln und des Rheinlandes präsentieren. Die Eröffnung ist für 2024 geplant.
Durch das gesamte Festjahr werden neben der Wanderausstellung zahlreiche Vorträge und Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen die 1700jährige jüdische Kultur und Geschichte in Deutschland beleuchten.
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Ab 15. September 2021 zeigt die Ausstellung „In die Weite“ zahlreiche Facetten und Aspekte der 1700-jährigen jüdischen Geschichte. Das MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln und das Kolumba – Kunstmuseum des Erzbistums Köln haben gemeinsam als Kooperationspartner über eineinhalb Jahre an der Idee und Umsetzung der Ausstellung gearbeitet. Sie präsentieren Werke aus der Kolumba-Sammlung sowie rund 100 Objekte aus deutschen Museen und internationale Leihgaben, die mit den Kunstwerken des Kolumba in einem einzigartigen Experiment in Dialog treten. Während der knapp einjährigen Laufzeit vom 15. September 2021 bis 15. August 2022 werden die Objekte wechseln, so dass die Ausstellung dynamisch bleibt.
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Am Europäischen Tag der jüdischen Kultur 2009 wurde im Dorf Rödingen (Gemeinde Titz, Kreis Düren) das LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen eröffnet. Es umfasst eine ehemalige Landsynagoge mit Synagogenhof und das frühere Wohnhaus der jüdischen Familie Ullmann. Mit einem abwechslungsreichen museumspädagogischen Programm und bei regelmäßigen Veranstaltungen wird hier Wissenswertes über jüdisches Leben im Rheinland und der ganzen Welt vermittelt.
Zum Festjahr 2021 hat das Haus Mitmach-Projekte entwickelt, an denen sich Kommunen, Vereine, Schulen, Religionsgemeinschaften und alle Interessierten in ganz NRW beteiligen können.
Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur 2021 am Sonntag, den 5. September hat die Landsynagoge über 50 Veranstaltungen in einem Programmheft zusammgefasst, das Sie auf der Veranstaltungsseite des LVR-KULTURHAUS herunterladen können.
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In Westfalen-Lippe beteiligen sich 24 Projekte aus dem Förderprogramm der LWL-Kulturstiftung an diesem Themenjahr und machen jüdisches Leben sichtbar und erlebbar. Kultureinrichtungen, jüdische Gemeinden und ihnen nahestehende Vereine aus 14 Orten, darunter Bielefeld, Gronau, Münster, Unna, Siegen, richten in Konzerten, Ausstellungen, Performances, Lesungen, Filmabenden, Workshops, Medienprojekten und Forschungsarbeiten den Blick auf vergangenes jüdisches Leben und aktuelle künstlerische Positionen. Mehr als 70 Veranstaltungen bereichern die Kulturkalender der Region.
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Mit HAPPY SUKKOT XXL feiert die LWL-Kulturstiftung das jüdische Laubhüttenfest gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Münster. Fünf Veranstaltungen laden vom 20.-26. September in die Sukka, die Laubhütte, am LWL-Landeshaus nach Münster ein.